Lektion im Wald

Vor ein paar Tagen fuhr ich Fahrrad im Wald. Ein anderer Fahrradfahrer kam mir entgegen und fuhr in der Mitte der beiden Richtungen. Ich habe mir gedacht: ‚Was macht er??‘
Ein paar Tage später fuhr ich wieder Fahrrad auf einem Waldweg. Es war sehr matschig, also fuhr ich in der Mitte der beiden Spuren. Als mir jemand entgegenkam, wurde mir bewusst, dass ich ein Déjà-vu Erlebnis hatte. Nur, dass ich diesmal die Person war, die in der Mitte fuhr und die andere Person eventuell kurz irritiert oder gestört hat. Ich habe dasselbe getan wie die andere Person zuvor.

Darum bist du unentschuldbar – wer du auch bist, o Mensch -, wenn du richtest. Denn worin du den andern richtest, darin verurteilst du dich selbst, weil du, der Richtende, dasselbe tust.
Röm 2,1 

Es kann einem so leicht und schnell passieren, dass wir dasselbe tun wie unsere Mitmenschen. Haben wir gute Gedanken für sie im Herzen. Versuchen wir zu verstehen, warum jemand etwas tut. Versuchen wir bei uns selbst anzufangen. Und uns nicht auf Fehlersuche bei anderen Menschen zu begeben.

Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden und nach dem Maß, mit dem ihr messt, werdet ihr gemessen werden.
Mt 7,1-2

Es kann passieren, dass wir uns selbst viel mehr verfehlt haben als die andere Person.

Jesus hat es in uns in einem Gleichnis erklärt:

Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen! – und siehe, in deinem Auge steckt ein Balken! Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du zusehen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen! 
Mt 7,3-5 

Versuchen wir mit Gottes Hilfe unsere Gedanken, Worte und Werke vollkommen machen zu lassen.

Haben wir göttliche Gedanken im Herzen. Nicht allzu menschliche.

Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken / und eure Wege sind nicht meine Wege – / Spruch des HERRN. 
So hoch der Himmel über der Erde ist, / so hoch erhaben sind meine Wege über eure Wege / und meine Gedanken über eure Gedanken.
Jes 55,8-9

Das ist eine Herausforderung. Es fängt in unserem Herzen an. Lassen wir unsere Herzen nach dem Herzen Jesu formen.

Nehmen wir sein Wort ernst und versuchen wir es in unserem Alltag umzusetzen.

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