Woher nehme ich die Kraft, in der Liebe zu leben?

… und in ihr zu bleiben? Wie kann ich für Gott und die Menschen brennen, ohne dabei auszubrennen?

Wer liebt, wird leben. Wer liebt, nimmt Jesus automatisch an. Denn in Jesus können wir die vollkommene Liebe Gottes sehen. Durch diejenigen, die lieben, scheint Jesus hindurch.

Was ist Liebe?

Liebe überwindet.
Mich entäußern. Auf Eigennutz verzichten. Aus mir selbst herausgehen. Meine Bequemlichkeit überwinden. Für andere Menschen da sein. Liebe sieht den Einzelnen.

Liebe gibt.
Sehen, wo etwas fehlt. Nicht egoistisch oder geizig sein. Ja, gut mit meinen Ressourcen umgehen lernen, aber damit nicht übertreiben. Ja, Liebe hält auch Grenzen ein, die eigenen und die Freiheit des Anderen. Aber ihr Wesen ist Geben. Liebe ist, sich hingeben für Gott und für Menschen in einer guten Art und Weise.

Woher nehme ich die Kraft?

Heute habe ich gespürt, wie mutlos, kraftlos und negativ ich geworden war. Und mir ist bewusst geworden, ich habe eine Rolle gespielt, Jesus aus den Augen verloren, ohne Ihn gekämpft. Dinge getan, die Er nicht von mir erwartet. Dinge ohne Ihn getan. Ich war nicht gut zu mir. Ich war nicht gut zu Ihm.

Wie können wir alles mit Ihm und aus seiner Kraft tun?

Bleibt in mir und ich bleibe in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so auch ihr, wenn ihr nicht in mir bleibt.
Joh 15,4

Wenn wir unsere inneren Augen auf Jesus ausrichten und auf Ihn fokussiert bleiben. Wenn wir beten, auch im Alltag. Während wir Dinge tun, an Ihn denken. Kurze Gebete aus unseren Herzen schicken. „Was willst Du, Herr?“ „Du bist da, danke.“ Wenn wir uns erinnern an seine Liebe.

In Ihm bleiben. In der Liebe bleiben. Aus seiner Liebe handeln.

Gott schenkt uns Mut und Kraft, Dinge zu tun, die wir ohne Ihn nicht tun könnten. Freundlich zu sein, wenn wir gerade unfreundlich behandelt worden sind. Etwas voller Elan tun, wenn wir uns selbst gerade schwach fühlen. Weil wir seine Liebe kennen und erfahren haben. Seine Liebe schenkt uns die Kraft, zu lieben.

Jesus hat Nein zu vielen Sachen gesagt. Jesus hat sich Ruhepausen gegönnt. Vor allem Zeit für das Gebet. Bei Gott, seinem Vater hat Er die Liebe aufgetankt.

Nachdem er sich von ihnen verabschiedet hatte, ging er auf einen Berg, um zu beten.
Mk 6,46 

Lernen wir von Jesus. Er war, als Er auf dieser Erde gelebt hat, mehr als ein Lebenskünstler. Er musste oft Menschen enttäuschen und hat doch immer geliebt. Er war immer voller Liebe. Innerlich so frei, dass Er sich Freiheiten genommen hat, um den Willen des Vaters zu vollbringen. Das einzig Wichtige zu tun.

Liebe Gott <-> Liebe deine Mitmenschen wie dich selbst (vgl. Mt 22,37-39)

Das ist ein Balanceakt. Jesus ist es gelungen. Nicht alles, was in dieser Welt nach Liebe aussieht, ist Liebe. Nicht jede Gefälligkeit gefällt dem Vater. Oder besser: Jesus verlangt nichts. Wir geben aus Freiheit, ohne Druck.

Ich habe heute verstanden: Ich kann nicht lieben, wenn ich ständig rebelliere. Ich kann nicht lieben, wenn ich mich verteidigen und rechtfertigen will. Ich kann nicht lieben, wenn ich nicht bereit bin zu verzeihen.
Ich nehme es in Gottes großer Liebe an. Ich liebe. Ich bin still. Ich will lieben. Ich gebe nach. Ich gehe den ersten Schritt. Ich vergebe. Ich liebe.

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