Nur die Liebe zählt – die erste

Wenn du nichts zu geben hast, ist das eine Chance, alles von Gott zu empfangen. Vor Gott zählt es nicht, wie viel wir leisten…

„…sondern es geht darum, wie viel Liebe wir in das Tun legen.“

Mutter Teresa

In der Bibel gibt es ein schönes Beispiel für zwei verschiedene Arten der Liebe.

Maria und Marta

Als sie weiterzogen, kam er in ein Dorf. Eine Frau namens Marta nahm ihn gastlich auf.
Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu.
Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen zu dienen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen!

Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat den guten Teil gewählt, der wird ihr nicht genommen werden.
Lukas 10,38-42

Bevor wir wirklich für andere dasein können, müssen wir Zeit mit Gott verbringen und die Liebe von Ihm empfangen. Gott zu lieben, ist das erste Gebot.

Welche Art von Liebe wünscht sich Jesus? War es nicht notwendig und schön, dass Marta etwas zu essen für Jesus zubereitet hat? Ich denke schon, denn ich glaube: Dienen = Liebe. Aber Jesus sehnt sich auch danach, dass wir Ihm unsere Zeit schenken, in Seiner Gegenwart verweilen und Ihm zuhören. Damit schwimmen wir in unserer Gesellschaft gegen den Strom. Aber Gott sagt es uns zu: Wir sollen bei Ihm zur Ruhe kommen. Wir dürfen nicht so beschäftigt sein, dass wir aus den Augen verlieren, was wirklich zählt.

Nur eines ist wichtig:

Es ist eine Gnade, wenn wir in der Liebe bleiben. Gottes Liebe ist immer erreichbar für uns. Wenn wir Gott nur immer zuerst suchen würden! Seine Liebe ist beständig. Nichts kann uns von ihr trennen.

Denn ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten, weder Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.
Römer 8,38-39

Lege dich hinein in Seine Liebe. Tauche ein in sein Wort und lass dich mit Seiner Freude erfüllen. Wenn du verletzt worden bist, dann lass deinen Schmerz kein Hindernis sein, zu Gott zu kommen. Er kann vielmehr eine Tür zu Gott werden. Deine Verletzung ist Seine Verletzung. Durch unser eigenes Leid lernen wir das Mitfühlen und Mitleiden. Verletzung macht erst fähig zu lieben, wie Gott liebt. Wenn dein Herz gebrochen oder leer ist, kann es mit Gottes Liebe gefüllt werden. So kann dein Herz für Jesus anfangen zu brennen.

Leg mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel auf deinen Arm, denn stark wie der Tod ist die Liebe, die Leidenschaft ist hart wie die Unterwelt! Ihre Gluten sind Feuergluten, gewaltige Flammen.
Hoheslied 8,6

You are so beloved! Sich geliebt zu wissen, ist das Allerwichtigste! Zu lieben ist alles, was Gott von uns erwartet.

Jetzt kommt etwas, dass dich schmerzhaft befreien wird von deiner hohen, sinnlosen Aktivität: Es nützt dir nichts, wenn du dich verausgabst, wenn du dabei nicht liebst! Wenn deine Motive nicht richtig sind.

Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte und wenn ich meinen Leib opferte, um mich zu rühmen, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts.
1. Korinther 13,3

Es ist ein großer Schmerz, nicht geliebt zu werden. Vielleicht hast du es schon erlebt, dass dir Menschen wenig Liebe gezeigt haben? Im Gegenteil – sie haben dich vielleicht verletzt. Und wir gehen mit Gott oft genauso lieblos um. Wir vergessen Ihn. Wir rennen vor Ihm, der die Wahrheit ist, weg. Wir trauen Ihm nicht. Und obwohl Gott Gott ist, macht Er sich verletzlich für uns. Er sehnt sich nach unserer kleinen Liebe, die wir zu geben haben und riskiert so, gehasst zu werden.

So wenig wird Gott geliebt. Aus der Herz-Jesu-Verehrung kennen wir einen eindringlichen Satz, den Jesus zu der Hl. Margarete Maria Alacoque gesagt hat:

„Sieh hier das Herz, das die Menschen so sehr liebt, dass es nichts gespart hat, um sich zu opfern, und zu erschöpfen in Liebesbeweisen; und als Dank empfange ich von den meisten Menschen nur Kälte, Unehrerbietigkeit, Verachtung und Sakrilegien in diesem Sakrament der Liebe.“