Ein Fasten, das Gott gefällt

Was bringt es zu fasten, ohne sich im Herzen zu bekehren? Äußerlich ein Gesetz zu erfüllen – wie im Alten Testament – aber nicht die Worte Jesu ins Herz zu lassen, innerlich – wie es im Neuen Testament steht?

Nicht das, was durch den Mund in den Menschen hineinkommt, macht ihn unrein, sondern was aus dem Mund des Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Matthäus 15,11

Wenn ich also schlechte Worte sage, die nicht im Einklang mit Gottes Wort sind, machen sie mich unrein. Schlechte Gedanken verlassen schließlich meinen Mund als schlechte Worte. Gedanken entstehen im Herzen. Es geht also um unser Herz.

Mehr als alles hüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus.

Sprüche 4,23

Bekehre ich mich immer wieder, wenn in meinem Herzen Müll ist? Was lasse ich in mein Herz hinein? Welchen Gedanken gebe ich Raum? Lebe ich getreu Gottes Willen? Habe ich Glauben in meinem Herzen?

Fasten kann einen großen Nutzen bringen und sich positiv auf das eigene geistliche Leben auswirken. Es kann unseren Glauben und unser Beten stärken. Wenn unser Gebet und unsere Fürbitte stärker wird, bringt es auch Vorteile für unsere Mitmenschen.

Er antwortete ihnen: Diese Art kann nur durch Gebet und Fasten ausgetrieben werden.
Markus 9,29

Wenn wir ein großes Gebetsanliegen haben, ist es für die geistliche Welt von großem Nutzen, bewusst auf etwas zu verzichten.

Doch dabei dürfen wir nicht vergessen, dass es die Gnade Gottes ist, wenn wir beim Fasten durchhalten. Denn der Stolz macht vieles kaputt und blockiert Gottes Wirken. Wenn wir unsere Schwachheit akzeptieren und sie in Demut vor Gott bringen, kann Gott Großes damit vollbringen. Wir können so beten wie die kleine Hl. Thérèse von Lisieux. Wenn wir, klein & schwach wie wir sind, demütig und offen wie ein Kind, durch Jesus vor den Vater im Heiligen Geist kommen und uns an Jesu Herz schmiegen wie Johannes, der Jünger, weil wir wissen, dass Gott uns liebt, dann kann Er umso mehr unsere Gebete erhören.

Je mehr wir uns unserer eigenen Schwachheit und Unfähigkeit, etwas Gutes zu bewirken, bewusst werden, desto mehr Gutes kann Gott in unserem Leben mit seiner Kraft bewirken. Je mehr wir Ihm unser Vertrauen schenken, desto mehr kann Gott unsere Gebete erhören.

Ein Fasten ohne Bekehrung des Herzens nützt nicht viel. Wenn unser Blick auf uns selbst und nicht auf Gott gerichtet ist, ist dann nicht alles Fasten wert- und nutzlos?

Was ist ein Fasten, das Gott gefällt?

Ist das ein Fasten, wie ich es wünsche, ein Tag, an dem sich der Mensch demütigt: wenn man den Kopf hängen lässt wie eine Binse, wenn man sich mit Sack und Asche bedeckt? Nennst du das ein Fasten und einen Tag, der dem HERRN gefällt?

Ist nicht das ein Fasten, wie ich es wünsche: die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, Unterdrückte freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen?
Jesaja 58,5-6

Praktische Beispiele:

jemandem eine neue Hoffnung geben und eine persönliche Erfahrung mit Gott erzählen
eine Tür zu Gott für einen Menschen sein und jemandem ermöglichen Gott kennenzulernen
von der Freiheit der Kinder Gottes erzählen
jemanden zu einer christlichen Veranstaltung oder zu einem Gottesdienst einladen

Bedeutet es nicht, dem Hungrigen dein Brot zu brechen, obdachlose Arme ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deiner Verwandtschaft nicht zu entziehen?
Jesaja 58,7

die Not des Anderen wahrnehmen und handeln
jemanden begrüßen
helfen
zuhören
beten und segnen, statt schlecht über Menschen zu reden
geduldig sein mit der Schwäche des Anderen
bei sich selbst anfangen
Zeit nehmen für Besuche und Gespräche
gute Gedanken haben
auf jemanden zugehen
sich für jemanden einsetzen, der alleine da steht
jemanden begleiten
ein Lächeln schenken
kleine Geschenke machen
…

Dann wird dein Licht hervorbrechen wie das Morgenrot und deine Heilung wird schnell gedeihen. Deine Gerechtigkeit geht dir voran, die Herrlichkeit des HERRN folgt dir nach.
Jesaja 58,8

Was ist der Sinn des Fastens?

Dass wir erkennen, dass wir Gott brauchen. Dass wir frei werden von falschen Gewohnheiten und das wahre Leben von Ihm empfangen. Dass wir Gott näher kommen, Ihn immer besser kennenlernen und offen und wach werden für seinen Geist und sein Wirken in unserem Leben und in der Welt. Dass wir uns von allem Bösen abwenden und stark werden im Geist, sodass wir fähig werden, das Gute zu tun.

Seid nüchtern, seid wachsam! Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen kann.
1. Petrus 5,8

Gebet und Fasten gehören zusammen. Es ergänzt sich. Fasten unterstützt das Gebet. Fasten hilft, sich neu Gott zuzuwenden. Es kann ein Schritt hin zu Gott sein. Genauso wie bei der Beichte erfordert das Fasten eine Entscheidung.

Gott freut sich, wenn wir seine Liebe erwidern, die Er zu uns hat. In aller Freiheit.

Und so können wir Ihm ein Opfer der Liebe, z. B. das Fasten, schenken. Aber vielmehr ist es notwendig, Jesus im Herzen zu lieben, auf unser Herz zu achten, und es allezeit zu bewahren, dass Gott darin wohnen kann. Dann gilt für uns vielleicht auch folgendes:

Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist?
Markus 2,19

Liebe ich Jesus? Lasse ich Ihn in mein Herz, sodass Er dort geboren werden kann? Schließe ich Ihn aus einer Herzenskammer aus? Bin ich demütig in meinem Herzen?
Jesus geht es nur um unser Herz. Er möchte, dass unser Herz dem Seinen immer ähnlicher wird.

Ich gebe euch ein neues Herz und einen neuen Geist gebe ich in euer Inneres. Ich beseitige das Herz von Stein aus eurem Fleisch und gebe euch ein Herz von Fleisch.
Hesekiel 36,26

Es geht darum, dass wir Ihn lieben. Und wie können wir Ihn lieben?

Indem wir seinen Willen tun, uns nach seinem Wort richten und so leben, wie es Ihm gefällt. Mit einer reinen Liebe sollen wir Ihn lieben.

Wie werden wir rein?

Durch Gebet, Umkehr, Beichte, Lesen der Heiligen Schrift, und auch durch Fasten.

Doch bei allem geht es darum, dass wir Ihn dabei lieben und gerne geistlich wachsen wollen, um mit Ihm leben zu können. Dass wir rein werden, um Ihm begegnen zu können.